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AutorenbildPfaffenhofener Frühlingshase

Unterm weißen Baume sitzend

von Heinrich Heine



Unterm weißen Baume sitzend,

Hörst du fern die Winde schrillen,

Siehst, wie oben stumme Wolken

Sich in Nebeldecken hüllen;


Siehst, wie unten ausgestorben

Wald und Flur, wie kahl geschoren; –

Um dich Winter, in dir Winter,

Und dein Herz ist eingefroren.


Plötzlich fallen auf dich nieder

Weiße Flocken, und verdrossen

Meinst du schon, mit Schneegestöber

Hab' der Baum dich übergossen.


Doch es ist kein Schneegestöber,

Merkst es bald mit freud'gem Schrecken;

Duft'ge Frühlingsblüten sind es,

Die dich necken und bedecken.


Welch ein schauersüßer Zauber!

Winter wandelt sich in Maie,

Schnee verwandelt sich in Blüten,

Und dein Herz, es liebt aufs neue

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